Cristiano Ronaldo , mit vollem Namen Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro (* 5. Februar 1985 in Funchal, Madeira), ist ein portugiesischer Fußballspieler. Er steht seit Sommer 2018 bei Juventus Turin unter Vertrag. Er ist Kapitän, Rekordspieler und Rekordtorschütze der portugiesischen Nationalmannschaft, mit der er die Europameisterschaft 2016 gewann.
In der Jugendakademie von Sporting Lissabon ausgebildet, wurde Cristiano
Ronaldo mit 18 Jahren von Manchester United unter Vertrag genommen und entwickelte sich dort zu einem Weltklassefußballer. Zu Beginn seiner Karriere im rechten Mittelfeld eingesetzt, wechselte er später auf den linken Flügel und gewann mit Manchester United u. a. drei nationale Meisterschaften
in Folge sowie im Jahr 2008 die UEFA Champions League. Nach seinem Transfer zu Real Madrid, dem seinerzeit teuersten der Fußballgeschichte, erzielte er in über 400 Pflichtspielen durchschnittlich mehr als ein Tor pro Spiel.Seit 2015 ist er Rekordtorschütze von Real Madrid. 2014, 2016, 2017 und 2018
errang er mit den Madrilenen vier weitere Champions-League-Titel.
Er ist der erste Spieler der Champions-League-Ära, dem fünf Titelgewinne gelangen. Darüber hinaus gewann Ronaldo viermal den Goldenen Schuh als bester Torschütze Europas und wurde mehrmals Torschützenkönig verschiedener Vereinswettbewerbe. Er wurde wiederholt mit dem Ballon d’Or, als Weltfußballer des Jahres sowie als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Hinzu kommen zahlreiche Top-3-Platzierungen bei diesen Wahlen.
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Herkunft und Familie
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Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro wurde 1985 als jüngstes von vier Kindern von Maria Dolores dos Santos Aveiro (* 1954) und José Dinis Aveiro (1954–2005) in Santo António im Kreis Funchal, der Hauptstadt der im Atlantik gelegenen portugiesischen Insel Madeira, geboren.Er wuchs zusammen mit seinem Bruder und seinen zwei Schwestern in einfachen Verhältnissen auf. Ronaldos Mutter war Köchin in einem Restaurant, sein Vater arbeitete als städtischer Gärtner und Zeugwart beim Regionalligisten CF Andorinha. Seinen zweiten Vornamen „Ronaldo“ erhielt er nach dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, dem Lieblingsschauspieler seines Vaters. Ronaldos Vater war schwer alkoholkrank und starb im Jahr 2005 im Alter von 51 Jahren an Leber- und Nierenversagen.
Ronaldo ist vierfacher Vater. Am 4. Juli 2010 gab er via Facebook und Twitter bekannt, Vater eines Sohnes geworden zu sein und für diesen das alleinige Sorgerecht übernommen zu haben. Die Identität der Mutter ist unbekannt. Von Mai 2010 bis Januar 2015 war er mit dem russischen Model Irina Shayk liiert. Am 29. Juni 2017 bestätigte Ronaldo die Geburt seiner beiden von einer Leihmutter ausgetragenen Zwillingskinder. Seit Herbst 2016 ist er mit dem spanischen Model Georgina Rodríguez zusammen. Im November 2017 kam ihr erstes gemeinsames Kind zur Welt.
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Karriere
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Im Verein
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Die ersten Schritte
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Cristiano Ronaldo begann das Fußballspielen im Alter von drei Jahren. Als Achtjähriger trat er in den Amateurklub CF Andorinha ein, bei dem sein Vater als Zeugwart arbeitete. 1995 zeigten sich mit Nacional Funchal und Marítimo Funchal die beiden führenden Vereine auf Madeira an einer Verpflichtung des jungen Talents interessiert. Die Wahl fiel schließlich auf den kleineren Verein von Nacional, nachdem Vertreter von Marítimo ein Treffen mit dem Berater Ronaldos bei Andorinha hatten platzen lassen. 1997 absolvierte er mit zwölf Jahren ein dreitägiges Probetraining bei Sporting Lissabon und wechselte anschließend zum Hauptstadtverein.
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Sporting Lissabon
Ronaldos Trikot im Vereinsmuseum von Sporting Lissabon
In der Kaderschmiede von Sporting Lissabon trainierte Ronaldo fortan in Alcochete mit anderen Jugendspielern des Vereins unter professioneller Führung. Dabei hatte er anfänglich Akzeptanzprobleme bei den Kameraden, die zumeist aus der näheren Umgebung Lissabons stammten und sich über Ronaldos spezifischen Dialekt aus Madeira lustig machten. Auch ein extremer Wachstumsschub sowie eine Herzrhythmusstörung, welche die Fortsetzung seiner Karriere in Frage stellte und eine Operation erforderlich machte, standen seiner weiteren sportlichen Entwicklung zunächst im Wege. Dennoch war Ronaldo später der erste Jugendliche von Sporting Lissabon, der binnen einer Saison für die U16-, U17-, U18-, die Reserveauswahl und für das Profiteam zum Einsatz kam. Dabei debütierte er am 29. September 2002 gegen Sporting Braga und erzielte bereits im zweiten Spiel für die A-Mannschaft am 7. Oktober 2002 gegen den Moreirense FC zwei Tore zum 3:0-Sieg. Zudem stand Ronaldo im portugiesischen Kader zur U17-Europameisterschaft 2002 in Dänemark.
Durch seine Leistung bei der U17-EM fiel er auch der internationalen Fußballwelt auf. In England buhlten Gérard Houllier vom FC Liverpool und Arsène Wenger vom FC Arsenal um die Gunst des Portugiesen. Darüber hinaus wurden während der Saison 2002/03 Gespräche mit Juventus Turin und dem FC Barcelona geführt. Im Sommer 2003 kam es zur Begegnung mit Alex Ferguson und dessen Verein Manchester United, als Sporting den englischen Großverein anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten des José-Alvalade-Stadions in Lissabon mit 3:1 besiegte. Dabei demonstrierte Ronaldo auf beiden Außenpositionen seine Leistungsfähigkeit und beeindruckte seine Gegenspieler durch ein trickreiches Spiel derart, dass diese ihren Trainer auf einen möglichen Transfer des jungen Portugiesen ansprachen.
Manchester United
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2003–2006: Entwicklung und Durchbruch
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Im August 2003 wechselte Ronaldo für 17,5 Millionen Euro zu Manchester United, um die
Nachfolge von David Beckham auf der rechten Mittelfeldposition anzutreten. Er war der erste
Portugiese bei Manchester United und erhielt bei seiner Ankunft das renommierte Trikot mit
der Rückennummer 7, das zuvor von Vereinslegenden wie George Best, Bryan Robson, Éric Cantona und Beckham getragen worden war.
Um diesem Druck zu entgehen, hatte er ursprünglich mit der 28 die gleiche Trikotnummer wie bei Sporting gewählt.
Ferguson bestand jedoch darauf, dass sein neuer Spieler künftig mit der geschichtsträchtigen Nummer 7 auflaufensollte.
Cristiano Ronaldo (April 2006)
Am 16. August 2003, dem ersten Spieltag der Saison 2003/04, feierte Ronaldo sein Debüt im Old Trafford. Nach einer Stunde beim Stand von 1:0 gegen die Bolton Wanderers eingewechselt, gewann er durch sein trickreiches Flügelspiel schnell die Fans für sich und trug entscheidend zum 4:0-Endstand bei. Sein erstes Tor in der Premier League schoss Ronaldo Anfang November per Freistoß gegen den FC Portsmouth. Insgesamt bestritt er im Laufe seiner ersten Spielzeit in England 40 Pflichtspiele und schoss sechs Tore. Seinem gelungenen Debüt zum Trotz hatte er zunächst Schwierigkeiten, sich an die englische Spielweise zu gewöhnen. Der erste Titel ließ dennoch nicht lange auf sich warten: Nachdem die Red Devils in der Meisterschaft nur den dritten Rang belegt hatten, gelang am Saisonende der Triumph im FA Cup. Im Finale gegen den FC Millwall traf Ronaldo per Kopf zur Führung. Von den United-Fans wurde er am Saisonende zum „Spieler der Saison“ gewählt.
Die Spielzeit 2004/05, in der Ronaldo 50 Pflichtspiele bestritt und neun Tore schoss, endete ohne Titelgewinn. In der Liga reichte es für Manchester United erneut nur zum dritten Platz. Im Finale um den FA Cup traf Ronaldo zwar im Elfmeterschießen gegen den FC Arsenal, dennoch ging die Partie verloren.
In der Saison 2005/06 entwickelte sich Ronaldo endgültig zu einem wichtigen Leistungsträger seines Teams, das diesmal zwar bereits in der Gruppenphase der Champions League ausschied, jedoch mit Wayne Rooney, Patrice Evra sowie Nemanja Vidić durch vielversprechende Neuverpflichtungen ergänzt wurde und daraufhin in der Liga den zweiten Platz erreichte. Ein Titelgewinn gelang durch den 4:0-Sieg im Finale des Ligapokals gegen Wigan Athletic, in dessen Verlauf auch Ronaldo traf. Zu Beginn der Spielzeit hatte er den 1000. Premier-League-Treffer des Vereins erzielt. Am Saisonende war Ronaldo mit zwölf Toren erstmals im zweistelligen Bereich. Eine erste namhafte Ehrung war daraufhin die Auszeichnung zum besten Jungprofi der FIFPro, die er im Folgejahr erfolgreich verteidigen sollte. Bei der Wahl zum FIFA-Weltfußballer des Jahres 2005 belegte er den 20. Platz.
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2006–2009: Drei Meistertitel, erster Champions-League-Triumph und Weltfußballer
Cristiano Ronaldo (Dezember 2006)
Obwohl nach der WM 2006 infolge der Ereignisse in der Partie gegen England viele Wechselgerüchte aufkamen und er im Laufe der ersten Spiele nach dem Turnier von den eigenen wie gegnerischen Fans bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde,markierte die Saison 2006/07 Ronaldos endgültigen Durchbruch zum Starspieler von Manchester United und einem der besten Akteure der Premier League. Durch seine beständig guten Leistungen ließen die Unmutsbekundungen im United-Anhang schnell wieder nach, wohl auch, da Ronaldos fußballerischer Stil innerhalb der Mannschaft an Reife gewann und seine vormals noch egozentrische Art mehr und mehr einem guten Passspiel wich. Darüber hinaus wurde Ronaldo im Verlauf der Saison immer torgefährlicher und trug sich schließlich mit beachtenswerter Regelmäßigkeit in die Torschützenliste ein. Höhepunkt dessen waren drei Ligabegegnungen in der letzten Dezemberwoche, in denen er jeweils doppelt traf. Wie bereits im November wurde er daraufhin zum Spieler des Monats gewählt. Am vorletzten Spieltag traf Ronaldo entscheidend zum Sieg gegen Manchester City, wodurch er erstmals und Manchester United nach vier Jahren wieder die Meisterschaft gewann. In der Champions League drangen die Red Devils nach der Enttäuschung im Vorjahr bis ins Halbfinale vor. Höhepunkt der Europapokalsaison war das Viertelfinal-Rückspiel im Old Trafford gegen den AS Rom, das United – auch dank zweier Tore von Ronaldo – mit 7:1 für sich entscheiden konnte. Nach der Saison wurde Ronaldo – mit 17 Toren und 13 Torvorlagen der Topscorer der Liga – in gleich vier Kategorien zu Englands Fußballer des Jahres gewählt. Im April 2007 unterschrieb er trotz vermehrter Wechselgerüchte einen neuen Fünfjahresvertrag, der ihn zum damals bestbezahlten Spieler von Manchester United machte
Zu Beginn der Spielzeit 2007/08 traf Ronaldo in der Gruppenphase der Champions League auf seinen ehemaligen Verein Sporting Lissabon, erzielte in beiden Aufeinandertreffen den entscheidenden Siegtreffer und erhielt in Lissabon für seine demonstrative Verweigerung einer Jubelgeste stehende Ovationen seines ehemaligen Anhangs.Sowohl in dem europäischen Vereinswettbewerb als auch in der Premier League machte Ronaldo fortwährend mit Torjägerqualitäten auf sich aufmerksam. Im Dezember landete er bei den Wahlen zum Ballon d’Or und FIFA-Weltfußballer des Jahres auf dem zweiten bzw. dritten Platz. Am 12. Januar 2008 schoss er gegen Newcastle United den ersten Hattrick seiner Profikarriere. Eine Woche später egalisierte er im Rahmen eines 2:0-Sieges gegen den FC Reading mit seinem 23. Ligatreffer bereits seine gesamte Pflichtspieltorausbeute der Vorsaison. Mit zwölf Toren in den letzten zwölf Saisonspielen – darunter ein wichtiger Treffer am entscheidenden letzten Spieltag gegen Wigan Athletic – hatte Ronaldo im Mai großen Verdienst an Manchester Uniteds erfolgreicher Titelverteidigung der englischen Meisterschaft. In der Champions League erreichte Ronaldo mit seinem Verein nach Siegen in der K.-o.-Phase gegen Olympique Lyon, den AS Rom und den FC Barcelona erstmals das Endspiel. Hier traf er gegen den FC Chelsea per Kopf zur Führung. Obwohl er im anschließenden Elfmeterschießen vergab, gewann er mit Manchester United am Ende erstmals den wichtigsten Titel im europäischen Vereinsfußball. Im Anschluss an diesen Erfolg wurde Ronaldo für seine Leistungen von den Journalisten, Spielerkollegen und Fans erneut zu Englands Fußballer des Jahres gewählt. Darüber hinaus sicherte er sich mit 31 Treffern in der Premier League den Titel des Torschützenkönigs sowie den Goldenen Schuh als bester Torschütze Europas. Mit acht Treffern ferner Torschützenkönig der Champions League, wurde Ronaldo auch von der UEFA zum besten Spieler der Saison gekürt. Wettbewerbsübergreifend hatte er in 49 Spielen 42 Tore erzielt und damit beinahe den Vereinsrekord von Denis Law aus der Saison 1963/64 eingestellt (46 Pflichtspieltore).
Cristiano Ronaldo (Februar 2009)
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Da er sich auf Grund andauernder Schmerzen im rechten Sprunggelenk nach der Europameisterschaft zu einem operativen Eingriff entschieden hatte, war Ronaldo zu Beginn der Saison 2008/09 zum Zuschauen verurteilt. Mitte September konnte er wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Im November führte er Manchester United mit zwei Freistoßtoren gegen Stoke City zu einem 5:0-Erfolg, wobei er sein 100. Pflichtspieltor für den englischen Klub erzielte. Im Dezember gewann er den Ballon d’Or 2008 und mit seiner Mannschaft die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft. Die Krönung folgte am 12. Januar 2009 in Zürich, als Ronaldo von der FIFA zum Weltfußballer des Jahres gekürt wurde. Im März gewann Ronaldo mit Manchester United das Finale um den englischen Ligapokal gegen Tottenham Hotspur und traf hierbei im spielentscheidenden Elfmeterschießen. Anfang April erzielte er beim 3:2-Sieg über Aston Villa mit den Saisontreffern 14 und 15 seinen 20. Doppelpack in der Premier League. Im Viertelfinale der Champions League schoss er sein Team gegen den FC Porto mit einem Tor aus über 35 Metern, für das ihm am Jahresende der Puskás-Preis der FIFA verliehen wurde, in die nächste Runde. Auch im Halbfinale gegen den FC Arsenal trug Ronaldo mit zwei Toren und einer Torvorlage als Matchwinner dazu bei, dass Manchester United wie im Vorjahr das Finale des Wettbewerbs erreichte. Dieses ging jedoch mit 0:2 gegen den FC Barcelona verloren. In der Liga gewann Ronaldo mit seiner Mannschaft am Saisonende den dritten englischen Meistertitel in Folge. Die ganze Spielzeit betrachtet, konnte Ronaldo nur selten an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Insgesamt erzielte er 26 Pflichtspieltore, davon 18 in der Premier League. Den Titel des Torschützenkönigs entriss ihm am Ende der Franzose Nicolas Anelka (19), nachdem Alex Ferguson seinen Spieler auf Grund des anstehenden Champions-League-Finals am letzten Spieltag geschont hatte. Nach dem Finale schloss Ronaldo einen bereits in den Vorjahren viel diskutierten Wechsel zu Real Madrid im Sommer nicht mehr aus.